Mehr Schutz von Mooren gefordert

Schwäbischer Albverein weist zum Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar auf die Bedeutung von Mooren und Feuchtwiesen für den Klima- und Artenschutz hin.

Stuttgart. Anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete am 2. Februar fordert der Schwäbische Albverein mehr Engagement zum Schutz von Mooren und Feuchtwiesen. „Intakte Moorlandschaften sind sehr wichtig für den Klimaschutz. Sie binden CO2 aus der Luft und wirken dadurch wie riesige Kohlenstoffspeicher“, erklärt Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Schwäbischen Albvereins. Außerdem seien Feuchtgebiete wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

Pflege und Wiedervernässung des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor

Der Schwäbische Albverein besitzt wesentliche Teile des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor, dem einzigen Hochmoor der Schwäbischen Alb. Das Moor und die angrenzenden Feuchtwiesen stehen seit 1942 unter Naturschutz. Die Fläche ist 75 Hektar groß. Von einem Schwellenweg aus können interessierten Besucherinnen und Besuchern die Pflanzen und Tierwelt im Moor beobachten. Unter anderem wächst dort der Fieberklee, die Blume des Jahres 2020.

„Der Erwerb von Grundbesitz für Naturschutzzwecke hat sich auch im Fall des Schopflocher Moors bewährt“, berichtet Katharina Heine. So könne der Schutz des sensiblen Gebiets gewährleistet werden. Der Schwäbische Albverein habe in den vergangenen Jahren intensiv an einer Wiedervernässung des Moors gearbeitet, erklärt Heine. Der Landschaftspflegetrupp des Vereins verschließe dafür ehemalige Entwässerungsgräben mit Holzbohlen, um wieder mehr Wasser im Naturschutzgebiet zu halten. „Das ist besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels. Das Schopflocher Moor ist ein Hochmoor und damit von Niederschlägen abhängig“, so Heine weiter. „Das Ökosystem reagiert deshalb besonders auf den Temperaturanstieg und die Trockenheit, wie wir sie in den vergangenen Sommern erlebt haben.“

Ehrenamtliche unterstützen Pflegearbeiten

In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Moor führt der Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins zudem regelmäßig Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet durch, um die Verbuschung des Moores zu verhindern. Dabei wird der Trupp ein- bis zweimal pro Jahr von ehrenamtlichen Helfern und einem sogenannten Rückepferd unterstützt. Mit dem Pferd werden Stammholz und Reisig aus dem Naturschutzgebiet abtransportiert. Im Oktober 2019 haben sich über 70 Ehrenamtliche an dem Landschaftspflegetag beteiligt.

Welttag erinnert an Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten

Den Welttag der Feuchtgebiete gibt es seit 1997. Er bezieht sich auf die Unterzeichnung des Übereinkommens zum Schutz von Feuchtgebieten, auch Ramsar-Konvention genannt. Dieses von der UNESCO angestoßene Übereinkommen wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar unterzeichnet und ist die älteste internationale Konvention, die sich mit dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen beschäftigt.

Weitere Informationen zum Schopflocher Moor:
https://natur-umwelt.albverein.net/
www.naturschutzzentrum-schopfloch.de

Fotos vom Schopflocher Moor zum Download:
https://presse.albverein.net/pressefotos

Gegründet 1888 in Plochingen, ist der Schwäbische Albverein e.V. aktuell rund 93.000 Mitgliedern der größte Wanderverein Europas. Er besteht aus 525 Ortsgruppen in 22 regionalen Gauen. Unter dem Motto „Natur – Heimat – Wandern“ bietet er Freizeitangebote wie geführte Wanderungen, naturkundliche Fortbildungen sowie Mundart-, Tanz- und Musikveranstaltungen an. Zudem betreibt der Verein 21 Wanderheime und 28 Aussichtstürme auf der Schwäbischen Alb und im Schwäbischen Wald. Als anerkannter Naturschutzverband setzt sich der Verein für mehr Arten- und Naturschutz ein. Er besitzt und pflegt gut 163 Hektar Naturschutzflächen wie Wacholderheiden, Blumenwiesen und Feuchtgebiete.