Naturschutzgebiete unter Druck

Schwäbischer Albverein ruft Wanderer, Radfahrer und Ausflügler zu mehr Rücksicht und Respekt vor der hiesigen Tier- und Pflanzenwelt auf.

Stuttgart. Der Schwäbische Albverein ruft Wanderer, Radfahrer und Ausflügler zu einem respektvollen und regelkonformen Verhalten in Naturschutzgebieten auf. „Auf diesen Flächen leben besonders viele geschützte Tier- und Pflanzenarten. Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht. In unserem dicht besiedelten Land brauchen diese Rückzugsräume“, erläutert Hauptnaturschutzwart Manfred Hagen. „Um diese seltenen Tiere und Pflanzen vor Schäden zu schützen, ist es wichtig sich an die geltenden Regeln zu halten.“

Dazu gehöre: Auf den Wegen bleiben, nur auf befestigten Wegen Fahrrad fahren, Hunde immer an der Leine führen, sich leise verhalten, keine Pflanzen pflücken, nur auf ausgewiesenen Plätzen picknicken und alle Abfälle wieder mitnehmen. „Viele Ausflügler handeln sicher nicht aus bösem Willen, sondern aus Unwissenheit“, so Hagen weiter. Vor allem an Wochenenden seien deshalb im gesamten Vereinsgebiet die rund 470 ehrenamtliche Naturschutzwarte des Schwäbischen Albvereins unterwegs, um Ausflügler über die Naturschönheiten zu informieren und über die Regeln, die gerade in Naturschutzgebieten zu beachten sind zu informieren.

Die Naturschutzgebiete vor allem in den bekannten Ausflugsgebieten stehen aufgrund des Besucherandrangs während der Corona-Pandemie zunehmend unter Druck, berichten die Gaunaturschutzwarte des Schwäbischen Albvereins. Jörg Dessecker, Gaunaturschutzwart im Tübingen-Gau und Leiter des Landschaftspflegetrupps des Schwäbischen Albvereins: „Viele Besucher sind abseits der Wege unterwegs. So entstehen kleine Pfade, die sich durch weitere Wanderer und Mountainbiker verbreitern.“ Außerdem falle auf, dass oft auf Flächen gepicknickt werde, auf denen seltene Arten wachsen und die deshalb nicht betreten werden dürfen. Entsprechende Schilder würden ignoriert. Besonders problematisch sei, dass auch mit Autos in die Schutzgebiete gefahren werde.