Schwierige Corona-Zeit für das Ehrenamt

Albvereinsmitglieder leisten 160.000 Stunden freiwillige Arbeit im Jahr 2020. Pandemie machte viele Aktivitäten unmöglich.

„Die Corona-Pandemie hat es den ehrenamtlich Aktiven im Schwäbischen Albverein in den vergangenen eineinhalb Jahren schwer gemacht“, erklärt der Präsident des Schwäbischen Albvereins, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß. Anlässlich des Tags des Ehrenamts am 5. Dezember dankt er allen Albvereinsmitgliedern, die sich trotz aller Einschränkungen nicht haben entmutigen lassen und sich weiter für den Erhalt der Wanderwege, für Naturschutz, gemeinschaftliches Wandern und schwäbische Kultur sowie für Jugend- und Familienarbeit eingesetzt haben.

Knapp 160.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit haben Vereinsmitglieder im Jahr 2020 geleistet. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 war das ein Rückgang von rund 60 Prozent. „Vor allem im Bereich Wandern und in der Jugend- und Familienarbeit musste ein großer Teil der Veranstaltungen wie Gruppenwanderungen, Aktivitäten für Familien und Jugendfreizeiten aufgrund der Pandemie abgesagt werden“, so erklärt Rauchfuß den Rückgang. Viele Ortsgruppen sowie die Geschäftsstelle hätten die veranstaltungsfreie Zeit allerdings genutzt, um kontaktlose Wander- und Familienangebote zu entwickeln. Die Albvereinsjugend etwa habe einige ihrer beliebten Freizeiten und Zeltlager ins Internet verlegt. Familiengruppen stellten Anleitungen für Outdooraktivitäten zur Verfügung und das Wanderreferat gab online Fitnesstipps und baute eine Tourendatenbank auf.

Weiterhin sehr aktiv waren vor allem die Wege- und Naturschutzwarte, deren Arbeit trotz der Kontaktbeschränkungen zum großen Teil weiter durchgeführt werden konnte. So kümmern sich derzeit knapp 700 Wegewarte und Wegepaten um den Unterhalt, die Markierung und Beschilderung von etwa 19.000 Kilometer Wanderwegen zwischen Taubertal und Bodensee. Im Bereich Naturschutz pflegen rund 450 Naturschutzwarte viele wertvolle Naturschutzgebiete wie Mager- und Streuobstwiesen oder die für die Schwäbische Alb so typischen Wacholderheiden.

Insgesamt waren im Jahr 2020 rund 7.500 Ehrenamtliche in offizieller Funktion für den Albverein im Einsatz. „Dazu kommen die vielen unermüdlichen Helferinnen und Helfer, die im Hintergrund bei Veranstaltungen und sonstigen Aktivitäten mitarbeiten“, betont Hans-Ulrich Rauchfuß. „Auch ihnen danke ich herzlich.“

Albvereinspräsident Rauchfuß zeigt sich wegen der derzeit hohen Infektionszahlen besorgt. „Dank vieler Vorsichtsmaßnahmen konnten unsere Ortsgruppen einen recht unbeschwerten Sommer genießen. Aufgrund der Infektionslage häufen sich nun allerdings wieder die Absagen“, so Rauchfuß. Er ruft die Vereinsmitglieder deshalb auf, die aktuellen Hygieneregeln zu beachten, Kontakte zu reduzieren und sich impfen zu lassen. „Wenn wir jetzt alle vorsichtig sind, können wir im Frühjahr hoffentlich eine möglichst einschränkungsfreie Wandersaison eröffnen.“