Klimawandel macht Bäumen zu schaffen – Gefahr durch Astbruch steigt
Der Schwäbische Albverein hat sich anlässlich des Tags des Waldes am 21. März besorgt über den Zustand des Waldes geäußert. Durch die langen Trockenphasen in den vergangenen Jahren seien gerade bei alten Bäumen die Kronen geschädigt, es gebe viele dicke abgestorbene Äste, berichtet Manfred Hagen, Beauftragter für Naturschutz des Schwäbischen Albvereins. Immer häufiger komme es vor allem bei starkem Wind oder Sturm zu Ast- oder Kronenbrüchen. Diese könnten für Erholungssuchende gefährlich sein, erklärt Hagen. Er rät Wanderern und Radfahrern, bei Starkwind oder Sturm Waldgebiete zu meiden und eher in offenem Gelände unterwegs zu sein. Laut Waldzustandsbericht 2023 der Landesregierung gelten 44 Prozent aller Waldgebiete in Baden-Württemberg als deutlich geschädigt.
Försterin vom Forstrevier Spielbach in Tauberfranken und Naturschützerin im Albverein, Waltraud Leinen, führt die großflächigen Schäden im Wald vor allem auf den Klimawandel zurück. „Das Problem für den Wald und für unsere Natur generell sind die langanhaltenden Wetterphasen. Und das scheint sich zu verschärfen im Zuge des Klimawandels“, erklärt Leinen im Interview mit dem Schwäbischen Albverein. Es gäbe mittlerweile Schönwetterphasen mit sehr hohen Temperaturen, die sich über Monate hinziehen. Sie wechselten sich ab mit langen Regenphasen. Dazu kämen Stürme. „Das tut der Vegetation nicht gut“, betont die Försterin. „Faktisch sind deshalb mittlerweile alle Bäume vom Klimawandel betroffen. Die Schäden sind enorm.“
Der Wald werde sich verändern in den nächsten Jahrzehnten, dessen ist sich Leinen sicher: „Ich denke, wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass es nicht mehr so viele alte Bäume geben wird, vor allem im Wirtschaftswald. Ein junger Baum hält einfach mehr aus. Allerdings sind alte Wälder sehr wertvoll für den Artenschutz. Deshalb ist das nicht unbedingt eine gute Aussicht für die Natur.“ Derzeit versuche man von Seiten des Forstes durch eine gezielte Durchmischung der Wälder entgegen zu steuern und so den Wald für die Zukunft zu wappnen.
Hier gibt es das gesamte Interview mit Försterin Waltraud Leinen.