Der Schwäbische Albverein hat am Samstag, den 16. März, den Landesnaturschutzpreis der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg erhalten. Damit wurden die seit 2003 bestehenden Blumenwiesenfeste des Albvereins und ihre Bedeutung für eine generationenübergreifende Bewusstseinsbildung in Sachen Naturschutz ausgezeichnet.
Naturschutzminister Alexander Bonde übergab das mit 1.500 Euro dotierte Preisgeld und die Urkunde innerhalb einer feierlichen Veranstaltung im Marmorsaal des Neuen Schlosses in Stuttgart. Neben dem Albverein erhielten noch weitere neun vorbildliche Initiativen den von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg bereits zum 16. Mal ausgelobten Preis. Das Motto der Ausschreibung lautete: „Alt trifft Jung – gemeinsam aktiv für die Natur!“
Diesen Leitgedanken repräsentiert der Schwäbische Albverein mit seinen Blumenwiesenfesten vorbildlich. Sie stellen einen öffentlichkeitswirksamen und nachhaltigen Beitrag zum Naturschutz dar.
„Blumenwiesen eignen sich in besonderer Weise dafür, Jung und Alt mit Naturschutz vertraut zu machen“, sagte der Hauptnaturschutzwart Süd, Dr. Wolfgang Herter im Rahmen seiner Projektpräsentation. Seit dem Jahr 2006 gibt es zusätzlich zu den botanischen und zoologischen Rundgängen der Blumenwiesenfeste ein speziell auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtetes, umweltpädagogisches Begleitprogramm. „Wichtig ist, dass die Kinder die Wiesen zum Beobachten, Anfassen und Sammeln auch betreten dürfen“, so Herter. Da unmittelbar nach den Blumenwiesenfesten gemäht würde, sei ohnehin kein Flurschaden zu befürchten.
Jeweils bis zu 80 Teilnehmer aller Altersgruppen kommen zu den zwei- bis dreimal jährlich stattfindenden Festen. Häufig werden die Blumenwiesenfeste auf den vom Albverein zu Naturschutzzwecken erworbenen Grundstücken durchgeführt. Dazu zählen beispielsweise die ungewöhnlich blumenbunten Wiesen bei Bad Urach-Wittlingen und Hengen oder bei St. Johann-Würtingen und Ohnastetten.
„Blumenwiesen sind viel zu schade, um sie nur zu mähen“, davon ist Herter überzeugt. Er sieht in der Auszeichnung mit dem Landesnaturschutzpreis einen wichtigen Ansporn für die weitere Arbeit des Albvereins beim Thema Naturschutz.
Bunte, artenreiche Blumenwiesen sind nicht nur schön anzuschauen, sondern auch Brutfläche, Lebens- und Schutzraum vieler Tiere. „Dazu gehören Schmetterlinge, andere Insekten, Vögel und Kleinsäuger“, so Hauptnaturschutzwart Nord, Kurt-Heinz Lessig. Darüber hinaus bieten Wiesen beliebte und unverzichtbare Erholungsräume für den Menschen. Leider verschwinden Salbei, Glockenblume, Margerite & Co. durch intensive Nutzung immer öfter aus dem Landschaftsbild.
Die Blumenwiesenfeste wurden ursprünglich von Prof. Dr. Theo Müller ins Leben gerufen, um den Menschen die ökologische Bedeutung von Blumenwiesen wieder nahe zu bringen.
„Der Schutz und der Erhalt der Natur ist eine zentrale und generationenübergreifende Aufgabe unserer Gesellschaft. Mit dem Landesnaturschutzpreis würdigt die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg beispielhaftes Engagement von Bürgerinnen und Bürgern aller Generationen zum Erhalt natürlicher Lebensräume und zum Schutz der biologischen Vielfalt“, betonte Minister Bonde bei seiner Laudatio.
Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß zeigte sich sehr erfreut, zu den Preisträgern zu gehören. „Wir betrachten die Auszeichnung als ehrenvolle und wichtige Anerkennung unseres Engagements für den Naturschutz“, so der Albvereinspräsident.
Zum Thema Blumenwiesen ist ein Sachbuch im Verlag des Schwäbischen Albvereins erschienen: Prof. Dr. Theo Müller: „Blumenwiesen – Eine Handreichung für Naturfreunde und Wanderer“.
Foto: Thomas Niedermüller