Mauerweinbau: Hier brummt das Leben

Augen auf beim Wandern durch historische Weinbaugebiete!

Historische Weinberge an Südhängen von Flusstälern prägen das Landschaftsbild des Neckarlandes. Die im Mittelalter mühsam von Menschenhand geschaffenen Terrassenlandschaften hatten den Zweck, den Weinanbau zu ermöglichen und die Anbauflächen vor Bodenverlusten zu schützen. Die Mauern bestehen aus grob bearbeiteten Steinen lokaler Steinbrüche, die ohne Mörtel kunstvoll und haltbar aufgeschichtet wurden.

Weinberge: In den Trockenmauern steckt Leben

Ein Spaziergang durch die von Trockenmauern geprägten Weinbaugebiete lohnt sich. Der Schwäbische Albverein ermuntert Wanderer sowie große und kleine Naturliebhaber, mit offenen Augen durch die Weinberglandschaft zu gehen und an der einen oder anderen Mauer zu verweilen. Wer sich die Zeit nimmt, kann sich an einem beeindruckenden Mikrokosmos erfreuen.

„Zwar sind viele Mauern mittlerweile verwittert oder schadhaft, manche sogar verfallen. Doch sind sie zu einem wichtigen Lebensraum vieler unterschiedlich spezialisierter Tier- und Pflanzenarten geworden“, weiß der Vizepräsident des Schwäbischen Albvereins, Reinhard Wolf.

In den Spalten und Zwischenräumen der Mauern tummeln sich Insekten und Spinnen. Auch Reptilien wie Schlingnattern und Mauereidechsen können bei der Jagd oder beim Sonnenbaden beobachtet werden. So zum Beispiel die Zauneidechse, die Mauereidechse oder die harmlose Schlingnatter. Sie sonnen sich auf der Mauerkrone oder in Mauerfugen und huschen bei Störungen in ihre Verstecke zurück.

Weitere Mauer-Bewohner sind Spitzmaus, Erdkröte, Mauerbiene, Steinhummel und Zebraspinne. „Auch die Flora ist bunt und vielfältig: Natternkopf, Mauerpfeffer, Fingerkraut, Mauerraute sowie allerlei Moose und Farne“, erklärt Wolf. „Viele Vögel finden hier ihre Nahrung“, so der Fachmann weiter.

Mauerweinbau: Traditionsreich, aber unrentabel

Noch im 19. Jahrhundert war die terrassierte Weinbergfläche in Baden-Württemberg vier- bis fünfmal so groß wie die heutige Rebfläche. Ursachen für den Rückgang waren Rebkrankheiten wie Pilzbefall oder die Reblaus. Der Weinanbau um 1900 wurde davon stark in Mitleidenschaft gezogen. Die zunehmende Konkurrenz mit anderen Weinbaugebieten beschleunigte den Rückgang. Mauerweinbau ist zwar heute kaum noch rentabel zu betreiben, doch zahlreiche Reblagen werden nach wie vor bewirtschaftet. Tradition und Qualität bedeuten dem schwäbischen „Wengerter“ eben viel.

Albverein für Erhalt von Weinbergmauern

Auch der Albverein setzt sich für den Erhalt von Mauern, Treppen, Wegen, Wasserableitungen sowie für weitere sogenannte Kleindenkmale ein. Dazu zählen auch Denksteine, Ruhbänke und Unterstände, welche sich hin und wieder in den Weinbergen finden. Ehrenamtliche mehrerer Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins und auch der Pflegetrupp beim Hauptverein machen Reparaturarbeiten oder bauen auch mal ganze Mauern neu. Vegetationspflege steht dabei selbstverständlich mit auf dem Programm.

Landesweite Dokumentation von Kleindenkmalen

Auch beim landesweiten Projekt zur Erfassung von Kleindenkmalen, das im Jahr 2001 zusammen mit dem Schwäbischen Heimatbund, dem Schwarzwaldverein und weiteren Partnern ins Leben gerufen worden war, kommt dem Schwäbischen Albverein – allein wegen seiner Mitgliederstärke und der Größe des Vereinsgebietes – eine entscheidende Rolle zu.

Bei dem Projekt waren und sind die Ehrenamtlichen – ausgestattet mit standardisierten Erhebungsbögen – in ihren Landkreisen unterwegs, um die Kleindenkmale zu erfassen und zu fotografieren. Hilfreich ist für die vielen Engagierten ihr ortskundiges und heimatkundliches Wissen. In der Regel dauert eine Landkreiskartierung zwei bis drei Jahre. Dann ist das Projekt abgeschlossen. Mehr als 1.200 Ehrenamtliche haben bisher rund 60.000 Objekte dokumentiert.

Nähere Informationen bei: Vizepräsident Reinhard Wolf, wolf.reinhard@t-online.de

Informationen zu Kleindenkmalen:http://heimat-kultur.albverein.net/kleindenkmale/

Landesweite Dokumentation von Kleindenkmalen:

www.denkmalpflege-bw.de/denkmale/projekte/bau-und-kunstdenkmalpflege/erfassung-der-kleindenkmale-in-baden-wuerttemberg.html

Württembergischer Weinwanderweg:

wege.albverein.net/hauptwanderwege/wurttembergischer-wein-wanderweg-www

 Literatur:

  • Dieter Kapff, Reinhard Wolf: Kulturgeschichte am Wegesrand,Staatsanzeiger-Verlag, Stuttgart 2008. 196 Seiten mit 340 Farbbildern und ausführlichem Ortsregister. Gebunden € 24,80. ISBN 978-3-929981-72-8
  • Franz Höchtl, Claude Petit, Werner Konold, Volkmar Eidloth, Sebastian Schwab und Claudia Bieling: Erhalt historischer Terrassenweinberge – Ein Leitfaden (Culterra, Schriftenreihe des Instituts für Landespflege der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg, Band 58). Freiburg 2011. 190 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Gebunden € 25,–. ISBN 3-933390-45-1

Wiedereröffnung Jugendzentrum Fuchsfarm

Endlich ist es soweit. Nach mehr als neunmonatigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten ist das Jugend- und Freizeitzentrum Fuchsfarm wieder verfügbar. Ein triftiger Grund, um ein fröhliches Wiedereröffnungsfest zu feiern. Dieses findet am 6. Juli im Rahmen des Fuchsfarmfestivals (Wochenende 5.-7. Juli 2013) statt. Pressevertreter sind herzlich eingeladen.

Programm mit Alpaka-Workshop und Cross-Boule

Zur Eröffnungsfeier werden ca. 130 Kinder, zahlreiche Helfer und rund 70 Gäste erwartet. Um 10 Uhr morgens geht es mit einem Überraschungsevent los. Nach dem Mittagessen gegen 13 Uhr haben Ehrengäste und Journalisten die Möglichkeit an einer Führung durch die Fuchsfarm teilzunehmen. Danach stehen Informationsveranstaltungen und fröhliche Aktivitäten auf dem Programm. Es gibt ein spannendes Kinderprogramm sowie jede Menge sportlicher und kreativer Workshops. Highlights sind unter anderem ein Alpaka-Workshop mit Exkursion, Geocaching-Angebote und Cross-Boule-Spiele durch das komplette Freizeitgelände. Am Abend wird dann bei Musik und Tanz weitergefeiert.

Treffpunkt Jugendzentrum Fuchsfarm

Seit Jahrzehnten ist das Jugendzentrum Fuchsfarm für viele Kinder und Jugendliche die erste Verbindung zum Schwäbischen Albverein. Mit den beiden großen Sommerzeltlagern, Silvester- und Pfingstfreizeiten, Wochenendfreizeiten der Jugendgruppen und der Jugendmitgliederversammlung während des jährlichen Fuchsfarmfestivals ist das Jugendzentrum über das ganze Jahr der wichtigste Standort der Schwäbischen Albvereinsjugend. Die Freizeiteinrichtung liegt auf dem Raichberg bei Albstadt-Onstmettingen innerhalb eines herrlichen Landschaftsschutz- und Wandergebiets. Das Gelände ist ca.15 Hektar groß.

Nach fast dreißig Jahren stand 2012 wieder einmal eine Renovierung des Gebäudes an. Es ging um die Erneuerung der Waschräume und der Heizungsanlage. Auch die Brandschutzvorrichtungen mussten modernisiert werden. Bei den aufwändigen Umbauarbeiten haben zahlreiche Ehrenamtliche mitgeholfen, das Alter spielte dabei kaum eine Rolle. Bei den rund 50 Helfern packten Jung und Alt gleichermaßen mit an.

„Ohne die Freiwilligen wäre das Ganze um mehrere zehntausend Euro teurer geworden“, meint die Vorsitzende des Arbeitskreis Fuchsfarm e.V., Katja Hannig. Die ehrenamtlichen Arbeiten reichten von Bauüberwachung, Planungsleistungen bis hin zu Aufräumarbeiten und handwerklichen Einsätzen.

Das Eröffnungsfest ist auch ein Dankeschön an alle Helfer und Spender. Insgesamt sind über 80.000 Euro an Spendengelden für den Umbau eingegangen. Die Gesamtkosten betrugen über 400.000 Euro.

Termin: Samstag, 6. Juli, 10 Uhr, Jugendzentrum Fuchsfarm, Raichberg 3, 72461 Albstadt-Onstmettingen

Die Schwäbische Albvereinsjugend ist die  eigenständige Jugendorganisation des Schwäbischen Albvereins mit ca. 13.000 Mitgliedern und einem umfangreichen Freizeit-, Wander- und Bildungsprogramm. Im gesamten Vereinsgebiet gibt es ca. 150 Kinder- und Jugendgruppen.

Presseinformationen und Fotos:

Katja Hannig, katja.hannig@schwaebische-albvereinsjugend.de

Weitere Informationen unter:

www.schwaebische-albvereinsjugend.de

www.facebook.com/albvereinsjugend

Neue Naturschutzkonzeption liegt vor

Naturschutz und Landschaftspflege sind  beim Albverein tief verwurzelt

Mit 110.000 Mitgliedern ist der Schwäbische Albverein nicht nur der größte Wanderverein Europas, sondern auch ein bedeutender Naturschutzverband. Soeben ist ein 24 Seiten starker Leitfaden mit dem Titel „In der Natur – für die Natur“ erschienen. Die Naturschutzkonzeption ist auf der Homepage des Schwäbischen Albvereins als pdf-Datei zum Download bereitgestellt. Die Broschüre gibt Einblick in die Struktur und die Bedeutung der Naturschutzarbeit des Schwäbischen Albvereins mit den Schwerpunktthemen „Förderung von Natur- und Umweltschutz“, „Schutz und Pflege der Landschaft“  sowie „Förderung der Umweltverträglichkeit naturnaher Erholung“.

Der Albverein folgt beim Naturschutz seit seinen Anfängen dem bewährten Leitgedanken Natur – Heimat – Wandern. „Seit der Gründung im Jahr 1888 setzt sich der Verein für die Bewahrung der Vielfalt und der Schönheit der Natur- und Kulturlandschaft ein“, betont Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß.

Allein der Naturschutz durch Grundbesitzerwerb kann auf eine mehr als hundert Jahre alte Tradition zurückblicken. Bereits im Jahr 1911 erwarb der Albverein Grundstücke zum Zweck des Naturschutzes. Zum Beispiel im Zuge von Flurbereinigungs-verfahren, bei denen Land übrig blieb, aber auch durch Schenkungen und gezielte Zukäufe.

1994 wurde der Albverein laut Bundesnaturschutzgesetz zur anerkannten Naturschutzvereinigung. Damit hat der Verein das Recht, Stellungnahmen zu bestimmten Verfahren abzugeben oder etwa bei Ausweisungen von Schutzgebieten mitzuwirken.

Mähen, pflanzen, säubern und Biotope schaffen

„Wichtigste Grundlage der Naturschutzarbeit aber ist der aktive Einsatz vor Ort durch Maßnahmen zur Landschaftspflege und zum Artenschutz“, weiß Hauptnaturschutzwart Dr. Wolfgang Herter. Besondere Bedeutung komme hierbei vor allem den vielen ehrenamtlichen Helfern zu. Im Jahr 2011 beispielsweise leisteten sie ca. 50.000 Arbeitsstunden und führten auf rund 4.500 Hektar Fläche Neupflanzungen, Säuberungen und andere Pflegeaufgaben durch. Derzeit setzen sich rund 750 Naturschutzwarte und viele weitere Mitglieder für die Naturschutzarbeit des Albvereins ein. „Die ehrenamtlichen Mitarbeiter mähen, schneiden Hecken, legen Biotope an, hängen Nistkästen auf, bauen Trockenmauern, organisieren Apfelsaftaktionen und vieles mehr“, so Herter.

Auch die Albvereinsjugend führt viele Aktivitäten zu Naturschutzthemen durch. So gab es Anfang dieses Jahres bereits einen Jugend-Landschaftspflegetag, bei welchem Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren live erleben konnten, wie praktischer Naturschutz aussieht und welche Tätigkeiten zu verrichten sind. Der Jugend-Landschaftspflegetag ist Bestandteil des Junior Ranger-Programms im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Kontrollieren, dokumentieren und informieren

Zur Naturschutzarbeit innerhalb des Albvereins gehören auch Kontrollgänge in der Natur, wobei es hierbei in erster Linie um Beobachtung und Dokumentation geschützter Tier- und Pflanzenarten geht. Daneben betrachtet es der Schwäbische Albverein auch als seine Aufgabe, objektive, naturwissenschaftliche Fakten, Fachinformationen und Sachwissen zu Themen der Naturschutz- und Umweltpolitik zu vermitteln. Der Albverein bietet Seminare und Workshops, Fortbildungen, Naturpädagogikveranstaltungen, wie etwa die jährlichen Blumenwiesenfeste, aber auch Naturgenussveranstaltungen, zum Beispiel Blütenwanderungen.  Zudem stellt der Verein Informationsmaterialien und Publikationen zur Verfügung. Alle zwei Jahre findet ein Naturschutztag zu einem ausgewählten Thema statt.

Nicht zuletzt wirbt der Schwäbische Albverein auch für seine Wegearbeit, welche die Basis für ein nutzerfreundliches und überall zur Verfügung stehendes Wanderwegenetz ist. Nicht zuletzt ist das Wandern eine kostengünstige, nachhaltige und umweltvertägliche Erholungsmöglichkeit für jedermann.

Alle Naturschutzaktivitäten inkl. Organisation und Planungen laufen im Naturschutzreferat der Geschäftsstelle des Schwäbischen Albvereins zusammen. Kontakt: Werner Breuninger, naturschutz@schwaebischer-albverein.de

Termine aus dem Bereich Naturschutz:

  • Landschaftspflegetag Schopflocher Moor, Samstag, 12. Oktober 2013  (Der Landschaftspflegetag ist  ebenfalls Programmpunkt der Junior Ranger Aktion)         
  • Naturschutztag Ludwigsburg, Samstag 9. November 2013

 

Naturschutzkonzeption: http://natur-umwelt.albverein.net/naturschutzkonzeption/

Landesfest in Plochingen – Rückblick und Ausblick

Ukrainische Tänzer

Zwar kann der Schwäbische Albverein mit Stolz auf 125 Jahre traditionsreiche Vereinsgeschichte zurückschauen. Im Moment richtet sich der Blick von Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß jedoch glasklar nach vorne in die Zukunft. Das ist die Kernbotschaft, die der für weitere vier Jahre frisch gewählte Präsident sowohl bei der Hauptausschusssitzung am Samstag als auch bei der Mitgliederversammlung am Sonntag im Rahmen des Landesfestes in Plochingen überbrachte. „Wir brauchen auch in 20 Jahren noch leistungsfähige Ortsgruppen und müssen dazu neue Mitglieder gewinnen“, betonte er. Mit neu geschaffenen Angeboten, wie dem Gesundheitswandern oder der Gründung neuer Familiengruppen sowie der Stärkung der Jugendarbeit habe man das passende Rüstzeug. „Die Zukunft hat für den Albverein bereits begonnen“, ergänzte er.

Zum 12. Mal stand Rauchfuß mit dem Bericht des Präsidenten vor der Mitgliederversammlung des Schwäbischen Albvereins – mit der Besonderheit, dass es sich um das 125-jährige Jubiläum handelte. Seinen besonderen Dank für die Ausgestaltung und Organisation des Festes richtete Rauchfuß bei seiner Ansprache an den Vorsitzenden des Esslinger Gaus Ulrich Hempel sowie den Vorsitzenden der Ortsgruppe Plochingen Dieter Weiß.

Feier am Gründungsort Plochingen

Mit der Gastgeberstadt Plochingen wurde das diesjährige Landesfest dort gefeiert, wo dereinst zwölf Schwaben aus verschiedenen Verschönerungsvereinen zusammengekommen waren, um ihre Arbeit zu bündeln. Der 13. August 1888 war die Geburtsstunde des Schwäbischen Albvereins. Plochingens Bürgermeister und Gastgeber Frank Buß betonte während des Wochenendes deshalb immer wieder, wie sehr die Stadt mit dem Schwäbischen Albverein verbunden sei: „Die Geschichte des Albvereins ist Teil der Stadtgeschichte“. Das Landesfest zum 125-jährigen Vereinsjubiläum sei sicherlich ein wichtiges Signal für die Region und darüber hinaus, so Buß. Als besonderes Geschenk an den Albverein zeigte er beim offiziellen Empfang durch die Stadt am Samstagnachmittag im Alten Rathaus einen kurzen Film über die Geschichte des Albvereins und seine Bedeutung für Plochingen. Daneben präsentierten Tanzgruppen aus der Ukraine und den Niederlanden in bunten Trachten den etwa 150 Gästen, was sie musikalisch und tänzerisch zu bieten hatten.

Ausgelassenes Fest bei sommerlichen Temperaturen

Der 110.000 Mitglieder starke und mit über 570 Ortsgruppen äußerst aktive Schwäbische Albverein offerierte am Wochenende neben Musik und Tanz auch zahlreiche Wanderangebote, verschiedene Ausstellungen und jede Menge Informationen, zum Beispiel zu Familien- und Jugendarbeit, zu Angeboten der Heimat- und Wanderakademie oder zum Naturschutz. Bei sommerlichen Temperaturen waren insgesamt  mehrere Tausend Besucher in die Innenstadt Plochingens gekommen, um an diesem frischen und freudvollen Fest teilzunehmen.

Zum offiziellen Teil des Programms zählte der Begrüßungsabend in der Stadthalle am Samstag. Hier zeigte der Esslinger Gau mit seinen insgesamt 19 Ortsgruppen eine Revue, die dem Verein alle Ehre machte. Verschiedene Chöre präsentierten Volkslieder, Weinlieder und bekannte Schlager. Kinder- und Jugendgruppen sorgten mit ihren Sketchen für Lacher im Publikum. Die Volkstanzgruppe der Ortsgruppe Neuhausen sowie moderne Jazztanzensembles gaben zudem einen Einblick in ihr reichhaltiges Repertoire.

Mitgliederversammlung voll charmanter Festreden

Zur Mitgliederversammlung in der Plochinger Stadthalle am Sonntagmorgen kamen die Vereinsmitglieder aus nah und fern. Manche waren sogar angewandert. Die auf ca. 500 Besucher ausgelegte Halle war bis zum letzten Platz gefüllt. Auch zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, wie Landtagspräsident Guido Wolf, die Abgeordneten Wolfgang Drexler und Markus Grübel sowie der Esslinger Landrat Heinz Eininger waren gekommen. Ebenso Verbandsvertreter wie Brigitte Dahlbender vom BUND und Thomas Dietz vom Landesnaturschutzverband sowie Vertreter weiterer Naturschutz- und Wanderverbände. Fast drei Stunden lang lauschten die Gäste den Ausführungen des Präsidenten sowie den zahlreichen Grußworten.

Der Vorsitzende des Esslinger Gaus Ulrich Hempel lobte die Arbeit der Gaumitglieder, die bei der insgesamt fast zweijährigen Vorbereitungszeit zum Landesfest in Plochingen mitgewirkt hatten. Der Esslinger Gau wurde 1917 gegründet. 5.500 Mitglieder sind derzeit in 19 Ortsgruppen vertreten. Mit 260 km Wanderwegen, fünf Naturschutzgebieten, zwei Aussichtstürmen sowie einigen bedeutenden Naturschutzgebieten und Biotopen, wie z.B. dem Römerpark Köngen sei der Gau trotz der dichten Besiedlung naturräumlich begünstigt und äußerst attraktiv, so Hempel.

Besonderes Highlight war die Festrede des Landtagspräsidenten Guido Wolf, der mit Wortwitz und lyrischen Pointen die Bedeutung und die Botschaften des Schwäbischen Albvereins auf den Punkt brachte: „Die Schwäbische Alb hat Karriere gemacht“, sagte er. Und das habe sie dem Albverein zu verdanken. Die bodenständigen Kulturoptimisten böten alles, was der Mensch an Seelenheil benötige und blieben dabei vorwärtsgerichtet und lebensbejahend. „Wandern ist beten mit den Füßen“, offenbarte er. Wolf versäumte es auch nicht, die zeitgemäßen Angebote, wie etwa das Gesundheitswandern oder die Freizeitprogramme von Familie und Jugend, etwa den Umgang mit GPS-Geräten, zu bewerben. Auch der Initiative des Albvereins, dem Schulwandern zu einer Renaissance zu verhelfen, zollte er Respekt. „Der kluge Wanderverein macht sich den gesellschaftlichen Bedarf zu seinem Freund“, sagte er. Dass sich der Schwäbische Albverein verstärkt politisch einmischen wolle, betrachtet Wolf als „sympathische Penetranz“.  Zum Abschluss seiner ebenso unterhaltsamen wie aussagekräftigen Festrede schenkte er dem Albverein ein Gedicht aus eigener Feder.

Rauchfuß zeigte sich sehr erfreut über die Fülle und Informationstiefe aller Reden und bedankte sich mit den Worten: „Bessere Werbeträger und Botschafter des Albvereins können wir uns nicht wünschen“. Zum Schluss lobte er noch den großen Erfolg des Familienaktionsjahrs 2012. Er insistierte, dass das Aktionsjahr keine Eintagsfliege sein dürfe. Familienaktionen sollten seiner Meinung nach ständig angeboten werden. „Ich appelliere an alle Ortsgruppen, jungen Familien attraktive Programme und gelebte Gemeinschaft zu bieten“, so der Albvereinspräsident.

Nach der Mitgliederversammlung fand ein großer Wimpelumzug von der Stadthalle bis zum Marktplatz statt. Die Wandergruppe mit dem Wimpel aus Bad Friedrichshall, wo das Landesfest des Vorjahrs stattgefunden hatte, war bereits am Freitagnachmittag in Plochingen eingetroffen und mit einem offiziellen Empfang durch Bürgermeister Buß und den Albvereinspräsidenten am Jubiläumsturm begrüßt worden.

Das nächste Landesfest findet vom 30. Mai bis 1. Juni 2014 in Reutlingen statt.

Neuwahlen bei der Hauptaussschusssitzung am 8. Juni

Bei der Hauptausschusssitzung im Rahmen des Landesfestes zum 125-jährigen Jubiläum in Plochingen wurde das Präsidium neu gewählt. Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß sowie die beiden Vizepräsidenten Reinhard Wolf und Hansjörg Schönherr wurden für weitere vier Jahre in ihrem Amt bestätigt. Rolf-Walther Schmid und Manfred Stingel wurden als Beisitzer wiedergewählt. Zudem wurden zwei neue Beisitzer, Tanja Waidmann und Rolf Kesenheimer, gewählt, da Annimarie Hirschbach und Dieter Stark nach langjähriger Arbeit nicht mehr antreten wollten. Zum Gesamtvorstand gehören auch Ehrenpräsident Peter Stoll und Hauptjugendwart Michael Neudörffer.

 

Neuwahl bei der Hauptausschusssitzung am 8. Juni

Präsidium für weitere vier Jahre gewählt

Bei der Hauptausschusssitzung im Rahmen des Landesfestes zum 125-jährigen Jubiläum in Plochingen wurde das Präsidium neu gewählt. Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß sowie die beiden Vizepräsidenten Reinhard Wolf und Hans-Jörg Schönherr wurden für weitere vier Jahre in ihrem Amt bestätigt. Rolf-Walther Schmid und Manfred Stingel wurden als Beisitzer wiedergewählt. Zudem wurden zwei neue Beisitzer, Tanja Waidmann und Rolf Kesenheimer, gewählt, da Annimarie Hirschbach und Dieter Stark nach langjähriger Arbeit nicht mehr antreten wollten.

Großes Jubiläums- und Landesfest in Plochingen

 

Der Schwäbische Albverein begeht am Wochenende, dem 8. und 9. Juni 2013, sein traditionell einmal im Jahr stattfindendes Landesfest.  Die Stadt Plochingen als Gründungsort  des Albvereins ist Gastgeber. Es handelt sich um das 125-jährige Vereinsjubiläum. Auch das 100-jährige wurde hier gefeiert.

Das Fest ist nicht nur für Mitglieder gedacht, sondern als  riesige Hocketse mit Aktivprogramm für die Bevölkerung sowie Gäste aus nah und fern. Plochingens Bürgermeister Frank Buß freut sich auf das Wochenenende und betont, dass die Stadt dem Schwäbischen Albverein ohnehin in besonderem Maße verbunden ist. „Die Geschichte des Albvereins ist Teil der Stadtgeschichte“, so Buß.

Der 110.000 Mitglieder starke und mit über 570 Ortsgruppen äußerst aktive Schwäbische Albverein offeriert beim Jubiläumsfest in Plochingen einen üppigen Strauß erfrischender, fröhlicher und interssanter Veranstaltungen: Dazu gehören zahlreiche Wanderungen, verschiedene Ausstellungen, jede Menge Angebote und Informationen der Albvereinsjugend sowie Infostände aus dem Bereich Naturschutz. Zudem dürfen sich abenteuerlustige Besucher auf einen 15 Meter hohen Kletterturm und einen Barfußparcours freuen.

An besonders schönen Plätzen der Innenstadt lockt außerdem ein hochkarätiges, internationales Kulturprogramm mit Konzerten und Tanzaufführungen. Insgesamt werden etwa 400 Volkstänzer aus aller Welt erwartet.

Am Samstagabend feiert man im Plochinger Gymnasium das so genannte „Danzfescht“. Auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone gewähren zahlreiche Informationsstände Einblick in die Aktivitäten, Programme und Arbeit der einzelnen Abteilungen des Schwäbischen Albvereins. Zudem gibt es am Sonntag einen großen Wimpelumzug von der Stadthalle bis zum Marktplatz.

Neben den vielen öffentlichen Veranstaltungen findet der offizielle Teil des Jubiläums- und Landesfestes in Form eines Empfangs der Stadt Plochingen, eines Begrüßungsabends am Samstag und sowie der Hauptversammlung am Sonntag statt. Die Festansprache hält  Landtagspräsident Guido Wolf. Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß wird anschließend den Stellenwert des 110.000 Mitglieder starken Albvereins im Sinne von Natur – Heimat – Wandern aufzeigen. Er wird die Gelegenheit nutzen, einen kurzen Rückblick auf den bisherigen Verlauf des Jubiläumsjahrs zu werfen und einen Ausblick auf die künftigen Aktivitäten geben. „Wir schauen in die Zukunft“, heißt die Devise des Albvereinspräsidenten. Er wird beispielsweise das neue Vereinsangebot „Gesundheitswandern“ präsentieren sowie die wichtigsten Ziele und politischen Forderungen formulieren. Ein wichtiger Baustein der zukünftigen Arbeit soll dem Aufbau von Familiengruppen gelten.

Der Albverein lädt die Pressevertreter herzlich ein, an einer der vielen Veranstaltungen des Landesfests teilzunehmen und bei der Hauptversammlung am Sonntag mit dabei zu sein.

Am Wochenende des Landesfests in Plochingen finden außerdem wichtige Wahlen statt: Am Samstag wird Präsidium und Vorstand bei der Hauptausschusssitzung neu gewählt.

Mögliche presserelevante Termine:

 Freitag: 16:00 Uhr: Empfang der Wimpelwandergruppe, Jubiläumsturm am Stumpenhof

Samstag: 17.00 Uhr: Städtischer Empfang im Alten Rathaus;19.00 Uhr: Begrüßungsabend, Stadthalle Plochingen

 Sonntag: 10.00 Uhr: Hauptversammlung, Stadthalle Plochingen

 

Wiedereröffnung Jugendzentrum Fuchsfarm

Zur Wiedereröffnung des Jugendzentrums Fuchsfarm am 6. Juli werden 200 Kinder und zahlreiche Gäste erwartet. Ab 10 Uhr stehen ein spannendes Kinderprogramm, Führungen durchs Haus sowie sportliche und kreative Workshops auf dem Plan.

Nach dem Mittagessen gegen 13 Uhr haben Ehrengäste und Journalisten die Möglichkeit an einer Führung durch die Fuchsfarm teilzunehmen. Nach mehr als neunmonatigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten ist das Jugendzentrum als Veranstaltungs- und Freizeitzentrum der Albvereinsjugend endlich wieder verfügbar.

Journalisten können sich am 6. Juli selbst ein Bild machen und zur Eröffnungsfeier kommen.

Termin: Samstag, 6. Juli, 10 Uhr, Jugendzentrum Fuchsfarm, Raichberg 3, 72461 Albstadt-Onstmettingen

http://www.schwaebische-albvereinsjugend.de/

Wandern für Menschen mit Demenz: Albverein will Konzept erarbeiten

Gedächtnisprobleme und Demenz hindern viele  Betroffene daran, an wichtigen Bewegungs- oder sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Das Projekt „Sport, Bewegung und Demenz” der Demenz Support Stuttgart gGmbH will diesem Missstand mit passenden Bewegungsangeboten entgegen wirken. Der Schwäbische Albverein ist einer von drei Projektbeteiligten, welcher  jetzt entsprechende Angebote erarbeiten will. „Wir möchten Wandertouren für Menschen mit Demenz  ins Programm aufnehmen, damit auch sie die positive Wirkung von Natur, Bewegung und Gemeinschaft erleben können“, erklärt Karin Kunz von der Heimat- und Wanderakademie im Schwäbischen Albverein. Menschen mit Orientierungsproblemen oder Demenz sollten auch weiter am Vereinsleben teilhaben können.

„Wir wollen neue Aktivangebote für betroffene Personen und ihre Angehörigen entwickeln“, so Kunz. Interessierte Wanderführer könnten sich dann entsprechend bei der Heimat- und Wanderakademie weiterbilden lassen.

„Es geht es um Lebensfreude, um das soziale Miteinander und um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Denn auch Menschen, die nicht mehr ganz so funktionieren, wie von der Gesellschaft erwartet, können sehr gut wandern, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, davon ist auch Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß überzeugt.

Weitere Informationen unter: http://wandern.albverein.net/2012/11/29/projekt-sport-bewegung-und-demenz/

Mit dem Albverein laufen Sie sich gesund: Schnupperkurse zum Gesundheitswandern für jedermann

Wandern macht Freude, entlastet vom Alltagsstress, hält fit und gesund. „Kombiniert mit ausgewählten Übungen wird es zum Gesundheitswandern und ist ein perfekter Präventionssport“, weiß Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß. „Es stärkt das Herz-Kreislauf-System, den Bewegungsapparat und den Stoffwechsel“, so der Albvereinspräsident weiter.

Gesundheitswandern gehört zu den wichtigsten Vereinsaktivitäten innerhalb des 125-jährigen Albvereins-Jubiläums.Damit sich am Gesundheitswandern Interessierte selbst ein Bild vom neuartigen Vereinsangebot machen können, bieten zertifizierte Gesundheitswanderführer in den nächsten Wochen kostenlose Schnupperkurse an. Teilnehmen können sowohl Vereinsmitglieder als auch Nichtmiglieder. Wem die mit physiotherapeutischen Übungen kombinierten Kurzwanderungen Spaß machen und gut tun, der kann sich im Anschluss überlegen, ob er an einem fortlaufenden Kurs teilnehmen will.

Gesundheitswanderungen finden in der Regel wöchentlich statt und dauern etwa zwei Stunden. Die Weglänge ist dabei nicht ausschlaggebend, es sind meistens nur drei bis fünf Kilometer.Das Besondere passiert auf der Strecke:  „An schönen Plätzen in der Natur werden gemeinsam Übungen gemacht, die Koordination, Kraft, Ausdauer und Entspannung verbessern“, erklärt Rauchfuß.

Gesundheitswandern „Let’s go – jeder Schritt hält fit“ ist das offizielle Bewegungsprogramm des Schwäbischen Albvereins sowie des Deutschen Wanderverbands. Im Vereinsgebiet des Schwäbischen Albvereins stehen etwa 50 zertifizierte Gesundheitswanderführer zur Verfügung.

Die Zusatzqualifikation zum Gesundheitswanderführer ist an der Heimat- und Wanderakademie des Albvereins möglich und richtet sich an ausgebildete Wanderführer oder Natur- und Landschaftsführer sowie an Bewegungstherapeuten.

Schnupperkurse  im Rahmen des Landesfestes am Gründungsort Plochingen finden an folgenden drei Terminen statt:

 –  Montag, 3. Juni,

 – Donnerstag, 6. Juni und

–  Dienstag, 11. Juni 2013

 Treffpunkt: Parkplatz Firma Lutz GmbH, Filsweg 42

Uhrzeit: 17.30 – 19.30 Uhr

Gesundheitswanderführer:

Regine Erb (Telefon: 0 70 25 / 84 36 55, E-Mail: jura-guide@gmx.com) und
Markus Rückert (Telefon: 071 23 / 363 17, E-Mail:
marku64@web.de)

Weitere Informationen unter:

http://wandern.albverein.net/2013/05/23/gesundheitswandern-im-juli/

Wandern und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand

Wie können Wanderführer das Thema nachhaltige Entwicklung auf Wanderungen vermitteln und erklären? Und: Warum ist das wichtig?

Diese Fragen hat man sich bei der Heimat- und Wanderakademie im Schwäbischen Albverein gestellt und im Juli 2012 eine dreiteilige Kursreihe „Wandern – Kulturlandschaft erleben und nachhaltige Entwicklung“ ins  Leben gerufen. Diese ging am 11. Mai 2013 mit einer Busexkursion durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu Ende.

Die Kursreihe, wurde in Kooperation mit der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, der Umweltakademie Baden-Württemberg  sowie Tourismusverbänden und verschiedenen Umweltinformationszentren durchgeführt. Außerdem wurde sie vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes finanziell unterstützt.

Zu der Veranstaltungsreihe waren renommierte Experten aus der Wissenschaft sowie regionale Akteure eingeladen. Alle mit dem Ziel aufzuzeigen, was sich hinter dem Begriff „nachhaltige Entwicklung“ verbirgt, und wie Wanderführer und Bildungsakteure diesen Leitgedanken in ihre Angebote mit einbauen könnten. Die insgesamt 35 Kursteilnehmer bekamen nicht nur jede Menge theoretischen Input, sondern wurden auch selbst aktiv. Sie lernten Landschaft, Entwicklungen und Leute kennen und arbeiteten in Teams an didaktischen Konzepten für spätere Wanderungen.

Der Titel des letzten Kursmoduls lautete „Best practice – das Gute findet man gleich um die Ecke“. Während einer Busexkursion zu unterschiedlichen Orten und Stationen lernten die Teilnehmer das Nachhaltigkeitskonzept des Biosphärengebiets Schwäbische Alb kennen, diskutieren mit Fachleuten über nachhaltigen Tourismus und das Spannungsfeld Naturschutz, Landwirtschaft und Freizeit.

Der Münsinger Bahnhof als Türöffner für die Region

Erste Station der Reise war das Informationszentrum Bahnhof Münsingen. Der Chef der Touristinformation Bernd-Matthias Weckler gab aufschlussreiche Einblicke in das Nachhaltigkeitskonzept der Schwäbischen Alb-Bahn und erzählte Wissenswertes zur Bahnhofsgeschichte. Der Münsinger Bahnhof ist nicht nur Haltestelle für die Züge der Schwäbischen Alb-Bahn, sondern auch eine Außenstelle der Touristik-Information der Stadt und Verwaltung der Schwäbischen Alb-Bahn Gesellschaft. Besucher können sich eine Ausstellung unter dem Motto „Reiseziel Natur“ ansehen. Zu finden sind hier für die Gegend typische Exponate mit Informationen zu Schafhaltung und Beweidung, Streuobstwiesen und -produkten sowie zu Geologie und Fossilien.

Bahnhofsvorsteher Weckler sieht im Bahnhof einen wichtigen Türöffner, welcher das Interesse der Besucher für die Region zu wecken vermag. „Der Bahnhof stellt die Verbindung zwischen Reiseziel, Natur und bahnhofstypischen Elementen her“, so Weckler: „Unser Bahnhofskonzept bietet den Leuten, die mit dem Zug hierher kommen, einen Mehrwert“, so der Tourismusfachmann weiter.

Biosphärenzentrum mit vielfältigen Informationen

Nächste Station für die Kursteilnehmer war das Biosphärenzentrum Schwäbische Alb im Alten Lager in Münsingen-Auingen. Der ehemalige Truppenübungsplatz ist die größte unzerschnittene Fläche in Baden-Württemberg.  Der pädagogische Mitarbeiter des Zentrums Jochen Rominger erklärte zuerst das Konzept des Biospährengebiets mit Zonierung, Regionalentwicklung und Partnerinitiativen. „Der Reichtum der Schwäbischen Alb ist ihre Schönheit“, sagte er. Übergeordnetes Ziel sei, dass Mensch und Natur langfristig voneinander profitierten. Eine interaktive Ausstellung vermittelte anschließend wertvolle Informationen rund um das Biosphärengebiet, seine Ausdehnung, seine geologischen Besonderheiten, seine Ausflugsziele und seine Landwirtschaft.

BruderhausDiakonie als Beispiel sozialer Nachhaltigkeit

Da sich eine nachhaltige Entwicklung als Dreisäulenmodell aus Ökonomie – Ökologie – Soziales versteht, stand bei der Busexkursion auch der Besuch einer sozialen Einrichtung auf dem Programm.  Am Beispiel der Bruderhausdiakonie Buttenhausen wurde aufgezeigt, wie Nachhaltigkeit im Sinne diakonischer Arbeit verstanden und gelebt wird. Die Einrichtung ist der zweitgrößte Arbeitgeber in der Region Münsingen. In Buttenhausen geht es vor allem um Sozialpsychiatrie mit Anbindung einer kleinen Behindertenhilfe. „Wir verstehen uns als Komplementäreinrichtung“, so der stellvertretende Leiter Marc Böhringer. Nach einer Erkrankung sei es für die Patienten wichtig, eine Tagesstruktur zu erhalten und so gut es ginge, am beruflichen und sozialen Leben teilnehmen zu können. Zur Einrichtung gehören ein Restaurant, eine kleine Weberei, eine Gärtnerei und sogar eine gewerbliche Wäscherei.

Der Besuch der BruderhausDiakonie hat Anregungen für eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Albverein aufgezeigt. So wäre es beispielsweise denkbar, für Menschen mit Handicap ein spezielles Wanderprogramm anzubieten und die Wanderführer entsprechend zu schulen. Thomas Haigis von der Heimat- und Wanderakademie brachte den Begriff der Inklusion ins Spiel: „Behinderte sollen am Gemeinschaftsleben teilnehmen können und der Albverein könnte im Rahmen gemischter Wanderangebote Möglichkeiten dazu schaffen“. Denn: Beim Albverein kümmere man sich nicht nur um die Landschaft, sondern auch um die Leute.

Botanische Exkursion im Naturschutzgebiet Digelfeld

Der letzte offizielle Programmpunkt des Kurses war eine Exkursion in das Naturschutzgebiet Digelfeld unter der Leitung von Hauptnaturschutzwart Süd, Dr. Wolfgang Herter und Gaunaturschutzwart Fritz Merkle. Hier lernten die Teilnehmer die typische Frühjahrsvegetation auf kalkigem Magerrasen kennen. Dazu zählen Frühlingsenzian, Kerbel, Berberitze, Frühlingsfingerkraut, Kugelblume und gelber Enzian. Das Digelfeld beheimatet aber auch Orchideenarten wie etwa das Helmknabenkraut. Herter zeigte anschaulich auf, wie man die Blumen aufgrund von Standort, Farbe, Blüte, Blättern und Blattstellung erkennt. Die Teilnehmer erfuhren zudem eine Menge über die ökologischen Zusammenhänge und die Entwicklung des Naturschutzgebiets.

Wertvolle Anregungen für Wanderungen

Die Nachhaltigkeitsreihe hat aufgezeigt, wie sehr Landschaft und Menschen miteinander verbunden und voneinander abhängig sind und wie Veränderungen in der Natur soziale, ökonomische und ökologische Auswirkungen mit sich bringen. „Die Teilnehmer konnten wertvolle Anregungen und Informationen zur nachhaltigen Gestaltung ihrer Wanderangebote mit nach Hause nehmen“, glaubt die Projektkoordinatorin der Heimat- und Wanderakademie Karin Kunz. Gerade beim Wandern könnten natürliche Zusammenhänge und kulturhistorische Entwicklungen gut vermittelt werden – davon ist sie überzeugt.

Die Kursreihe setzt sich fort

Im Herbst soll es mit der Kursreihe weitergehen: Unter dem Titel „Schöpfung bewahren – aber warum!?“ findet am 11. Oktober ein Vortragsabend im Haus der Volkskunde in Balingen statt. Am 12. Oktober geht es dann mit einem Planspiel und Gruppenarbeit in Kooperation mit dem Umweltbeauftragten der evangelischen Landeskirche weiter. Im Frühjahr 2014 sollen die Teilnehmer dann bei einem Praxisseminar aufzeigen, wie sie das Thema „Bildung zur nachhaltigen Entwicklung“ bei ihren Wanderungen konkret umsetzen werden.

Weitere Informationen zu der Kursreihe: http://wandern.albverein.net/bildung-fur-nachhaltige-entwicklung/