„Das Wanderherz schlägt im Südwesten“

Veranstalter des 121. Deutschen Wandertags 2022 im Fellbach und im Remszahl ziehen positive Bilanz.

Der 121. Deutsche Wandertag 2022 in Fellbach und im Remstal ist am Sonntag, 7. August 2022 mit einer positiven Bilanz der Veranstalter zu Ende gegangen. „Im Südwesten schlägt das Wanderherz Deutschlands“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der Schirmherr des 121. Deutschen Wandertags, bei der Feierstunde am Sonntag, 7. August in Fellbach. In seiner Rede würdigte er das ehrenamtliche Engagement der Wanderverbände. „Das macht eine Demokratie lebendig und hält die Gesellschaft zusammen.“ Rund 20.000 Menschen waren aus ganz Deutschland gekommen, um seit dem 30. Juli an den über 400 Wanderungen und Veranstaltungen des Wandertags im gesamten Remstal teilzunehmen.

Die Wandertouren des Schwäbischen Albvereins waren beliebt, ebenso die Stadtführungen und Genusstouren der 21 beteiligten Remstalkommunen. Gut 4 000 Menschen nahmen daran teil. Rund 35 Gebietswandervereine aus ganz Deutschland hatten sich zu dem einwöchigen Großevent angemeldet, deren Mitglieder liefen auch beim traditionellen Festumzug mit. Zum Rahmenprogramm „Genuss im Park“ auf dem Guntram-Palm-Platz in Fellbach mit täglicher Live-Musik und Bewirtung kamen an den vier Tagen insgesamt 5 000 Besucher, beim Festumzug durch Fellbach am Sonntag säumten mehrere Tausend Zuschauer die Straßen. Allerdings seien viele Menschen aufgrund der hohen Corona-Zahlen auch vorsichtig gewesen, eine große Veranstaltung zu besuchen, berichten die Veranstalter. Einige Gebietsvereine seien deshalb nur mit kleinen Gruppen ins Remstal gereist bzw. dem Deutschen Wandertag ganz ferngeblieben.

Der Präsident des Deutschen Wanderverbands, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, zog dennoch eine positive Bilanz. „Wir sind mehr als zufrieden mit dem Verlauf des 121. Deutschen Wandertags. Das ganze Remstal hat sich mit dem umfangreichen Touren- und Rahmenprogramm von seiner besten Seite gezeigt“, sagte Rauchfuß, der gleichzeitig der Präsident des Schwäbischen Albvereins ist. Die Gastfreundschaft der Menschen und der Kommunen seien bemerkenswert gewesen, die vielen glücklichen und zufriedenen Wanderer hätten die wunderschöne Landschaft und die Kultur und die Geschichte des Tals erlebt. Auch die hohen Temperaturen hätten dem Ganzen keinen Abbruch getan. „Trotz der Hitze waren unsere Wanderungen und Veranstaltungen gut besucht, und unsere erfahrenen Wanderführerinnen und Wanderführer haben die Touren den Temperaturen angepasst und die Wanderer so betreut, dass alle gut und sicher ans Ziel gekommen sind.“

„Fellbach als Wanderhauptstadt und das Remstal als Wanderregion sind ein großer Erfolg“, bilanzierte auch die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Die vielen positiven Rückmeldungen hätten das Konzept ‚Wandern mit Genuss‘ bestätigt, eine bessere Werbung für die Heimat als zufriedene Besucher könne es nicht geben. „Die vielen Gäste werden diese positiven Eindrücke mit nach Hause nehmen, und wir freuen uns, wenn sie uns in den nächsten Jahren wieder besuchen“, so Gabriele Zull.

Regine Erb, Vizepräsidentin des Schwäbischen Albvereins, freute sich, dass sich der Verein als Ausrichter mit seiner Wanderexpertise sehr gut präsentieren konnte. „Die Wanderführerinnen und Wanderführer haben Unglaubliches vollbracht, alle Wanderungen geplant, sich gründlich vorbereitet und haben auf die hohen Temperaturen total flexibel reagiert“, so Erb weiter. Sie hätten extra Getränke und Sonnenhüte mitgetragen, Geschichte und Geschichten aus dem Remstal vermittelt und generell dafür gesorgt, dass alle Teilnehmenden ein tolles Wandererlebnis hatten. Erb würdigte zudem den Einsatz des Vorbereitungsteams des Schwäbischen Albvereins, der Stadt Fellbach und des Remstal Tourismus. „Die Zusammenarbeit war wirklich hervorragend“, so Erb. Dazu kämen Hunderte Ehrenamtliche, die das Programm mit vorbereitet und bei der Umsetzung mitgewirkt hätten.

Über „strahlende Gesichter“ freute sich Dr. Richard Sigel, der Landrat des Rems-Murr-Kreises. „Der 121. Deutsche Wandertag war ein voller Erfolg, die Stadt Fellbach war ein perfekter Gastgeber“, sagte er. Ganz besonders freue ihn, dass das Remstal mit diesem Großevent auch wieder ein Stückchen mehr zusammengerückt sei. Nach zwei Jahren Pandemie sei das Gemeinschaftsgefühl aus der Remstal Gartenschau 2019 wieder voll präsent gewesen. Nun gehe es darum, dies mittel- und langfristig zu erhalten. Vor allem den Tourismus habe der Wandertag weiter vorangebracht. „Das Konzept Natur mit Kultur und Kulinarik zu verbinden, ist aufgegangen. Ich bin stolz, das Remstal hat sich optimal präsentiert“, lobte der Landrat. Nicht nur die Wanderungen waren sehr gut gebucht, auch die Unterkünfte im Remstal waren während dieser Woche heiß begehrt: Neun von zehn Gästebetten im Remstal sind belegt.

Das Ziel der Veranstalter, das Remstal als wanderbares Tal mit vielen Facetten zu präsentieren, wurde offenkundig erreicht: Die Besucher zeigten sich durchweg begeistert. „Das Remstal ist so wunderschön, und die Menschen waren alle unglaublich lustig, offen und hilfsbereit“, berichtete etwa Beate Müller vom Sauerländischen Gebirgsverein Meggen. Erika und Ulrich Böckel aus Eisenach schwärmten von ihrer Stadtführung in Waiblingen und den Wanderwegen auf dem Kappelberg, während sechs Mitglieder des Eifelvereins am Samstag auf dem Remstalweg unterwegs waren. „Wir haben 14 Kilometer zurückgelegt, und es hat uns sehr gefallen“, berichteten die Gäste aus der Stadt Speicher.

Der nächste Deutsche Wandertag findet vom 19. bis 22. September 2024 im thüringischen Heiligenstadt statt.

 

Veränderte Tourenverläufe aufgrund hoher Temperaturen

Wanderführer beim 121. Deutschen Wandertag 2022 treffen Vorkehrungen zur Sicherheit der Teilnehmenden

Echte Wanderer wandern bei jedem Wetter. Dennoch treffen die Veranstalter des 121. Deutschen Wandertags 2022 Vorsichtsmaßnahmen, damit alle Besucherinnen und Besucher auch bei hohen Temperaturen sicher ans Ziel kommen.

„Unsere Wanderführerinnen und Wanderführer verändern, wenn nötig, den Tourenverlauf oder kürzen ihn ab, damit die Wandergruppen vor allem im Wald laufen und nicht im offenen Gelände. Außerdem machen wir genügend Trinkpausen und passen unser Wandertempo den Temperaturen an“, berichtet Regine Erb, Vizepräsidentin des Schwäbischen Albvereins, die selbst als Wanderführerin beim Wandertag im Einsatz ist. „Und im Wald ist es gleich drei Grad kühler. Es gibt viele schattige Ecken im Tal, vor allem auf der Ostalb und im oberen Remstal, wo wir einige schöne Touren anbieten, die vor allem auf Waldpfaden verlaufen.“

Regine Erb rät zudem allen Teilnehmenden, sich gut auf ihre Tour vorzubereiten. „Bringen Sie genug zu trinken mit, eine Kappe oder einen Hut als Sonnenschutz und luftige Wanderkleidung sind ebenfalls angesagt“, erklärt Erb. Außerdem sollten Wanderinnen und Wanderer, die wegen der Hitze Probleme bekommen, sich sofort an den Wanderführer oder die Wanderführerin wenden. „Dann können diese sofort reagieren, eine Extra-Pause einlegen oder anderweitig eingreifen.“

Auch beim Rahmenprogramm auf dem Guntram-Palm-Platz in Fellbach sorgen die Veranstalter für zusätzlichen Schatten. Es werden 20 Schirme aufgestellt. Außerdem ist die Bühne so gestellt, dass sie einen großen Schatten wirft.

Gute Stimmung beim ersten Wanderwochenende

Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland treffen im Remstal ein.

Die Veranstalter haben nach dem ersten Wanderwochenende des 121. Deutschen Wandertags eine positive Bilanz gezogen. Bei idealem Wanderwetter mit Sonnenschein und moderaten Temperaturen waren am Samstag und Sonntag, 30. und 31. Juli, bereits rund tausend Teilnehmende bei Wanderungen und Veranstaltungen im Remstal und dem Schwäbischen Wald unterwegs.

Zum Auftakt am Samstag, 30. Juli, fuhren rund 150 Wanderinnen und Wandern mit bei einer Sonderfahrt der Schwäbischen Waldbahn von Schorndorf nach Welzheim, wo sie an zehn verschiedenen geführten Touren des Schwäbischen Albvereins teilnehmen konnten. „Die Stimmung war richtig gut und dank guter Vorbereitung waren unsere Wanderführerinnen und Wanderführern auf alle Fragen und Situationen gut vorbereitet “, berichtet Wanderreferentin Karin Kunz vom Schwäbischen Albverein. Mitwanderer aus Nord-deutschland hätten sich sehr über die schönen „Berge“ in der Region gefreut.

Viel Betrieb war auch in der Schelmenklinge in Lorch, wo die dortige Albvereins-Ortsgruppe zu einem Kindererlebnistag eingeladen hatte. Rund 300 große und kleine Teilnehmende nahmen an den geführten Wanderungen rund um die Klinge teil. Für die Kinder gab es Bastel- und Spielangebote am Bach und an den Wasserspielen. Und auch die Touren und Veranstaltungen rund um Fellbach und in anderen Remstalkommunen waren am Wochenende gut besucht.

„Derzeit bekommen noch sehr viele Anmeldungen für unser Wanderprogramm bis 7. August“, berichtet Karin Kunz. Viele Menschen entschieden sich recht spontan. Das sei auch kein Problem, so Kunz weiter. Man könne sich bis einen Tag vor der Tour noch unter www.dwt2022.de anmelden. Auch beim i-Punkt des Remstal Tourismus in Endersbach ist derzeit viel Betrieb. Viele Einheimische und Besucher aus ganz Deutschland würden sich noch eine Wandertagsplakette für die nächsten Tage besorgen oder fragten nach weiterem Infomaterial über das Remstal.

 

 

Rund 80 Prozent der Betten im Remstal sind belegt

Deutscher Wandertag: Noch freie Plätze bei den Wanderungen und Touren

In gut zwei Wochen fällt der Startschuss zum 121. Deutschen Wandertag 2022 in Fellbach und im Remstal. Bei einem Pressegespräch auf dem Fellbacher Kappelberg haben die Verantwortlichen noch einmal die wichtigsten Fakten dazu vorgestellt. Schirmherr des Großevents ist der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der zur offiziellen Feierstunde am Sonntag, 7. August, mit einer Rede in Fellbach erwartet wird. Auch seine Frau Gerlinde ist beim Wandertag mit dabei – sie ist die Schirmherrin des Schulwanderwettbewerbs des Schwäbischen Albvereins und wird die Gewinner des Wettbewerbs am Samstag, 6. August, bekanntgeben. Die Siegerehrung ist einer der Programmpunkte des Fellbacher Rahmenprogramms „Genuss im Park“ auf dem Guntram-Palm-Platz vom 4. bis 7. August.

„Wir werden unseren Gästen täglich Live-Musik mit spannenden, auch jungen Musikern und Bands bieten – insgesamt treten an den vier Tagen rund 300 Künstler, Musiker und Sportler auf der Bühne auf“, sagte Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Für die Bewirtung während dieser Tage sorgen Fellbacher Vereine und Gastronomen sowie alle sechs Fellbacher Weingüter. „Der Wein spielt bei uns ja eine wichtige Rolle – allein in Fellbach sind drei VdP-Weingüter beheimatet, eines davon wurde kürzlich vom Gault-Millau zu einem der Top Ten-Weingüter deutschlandweit erhoben“, so Zull. Daher sei das Remstal mit der Verbindung von Genuss und Natur die perfekte Gastgeber-Region für den 121. Deutschen Wandertag 2022.

Darüber, dass der Deutsche Wandertag ins Remstal und somit zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder ins Vereinsgebiet des Schwäbischen Albvereins kommt, freut sich auch Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Schwäbischen Albvereins und des Deutschen Wanderverbands. „Nach 1992 in Friedrichshafen ist es nun das 7. Mal, dass der Schwäbische Albverein auf seinem Vereinsgebiet zum Deutschen Wandertag einlädt. Unsere Wanderführerinnen und Wanderführer haben ein abwechslungsreiches Wanderprogramm mit mehr als 200 Wanderungen und Touren zusammengestellt“, so Rauchfuß. Bis Mitte Juli seien rund 2000 Buchungen für diese Touren getätigt worden, hier seien besonders die Wanderungen in der Rubrik „Natur/Kultur“ und vor allem die geschichtsträchtigen Touren sowie alle Wanderangebote rund um Fellbach nachgefragt.

Insgesamt gebe es aber noch genug freie Plätze für Kurzentschlossene. „Die Menschen entscheiden sich kurzfristiger für ihre Aktivitäten als früher“, berichtet Rauchfuß. „Dieser Trend zeigt sich auch bei unseren Wanderprogrammen und hat sich durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Unsicherheiten noch verstärkt.“

Neben den Wanderungen lud Rauchfuß auch zum kostenlosen Workshopnachmittag des Schwäbischen Albvereins rund um die Themen Wandern, Wege und Naturschutz am Freitag, 5. August, in die Schwabenlandhalle ein.

Rauchfuß wies darauf hin, dass für die Teilnahme an Wanderungen der Besitz der Wandertagsplakette „Remsi“ Voraussetzung sei. Mit der Plakette – bislang wurden rund 2600 verkauft – erhalte man zahlreiche Rabatte beim Einkaufen und bei Eintritten in die Freibäder und Museen in der Region. „Außerdem fahren die Gäste mit ‚Remsi‘ zwischen dem 3. und 7. August kostenfrei mit dem ÖPNV, und wir hoffen natürlich, dass aus Gründen des Umweltschutzes möglichst viele von ihnen auf Bus und Bahn umsteigen und nicht mit dem Auto anreisen“, betonte Rauchfuß.

„Rund 80 Prozent der etwa 5000 Betten im Remstal sind bereits belegt – je näher die Unterkünfte an Fellbach liegen, umso belegter sind sie“, berichtete Werner Bader, der Geschäftsführer von Remstal Tourismus e.V. Eine „Massenveranstaltung“ sei der Deutsche Wandertag trotz der erwarteten rund 30.000 Besucherinnen und Besucher dennoch nicht. „Bei gut 700 ausgeschilderten Wanderkilometern verteilen sich die Menschen gut im gesamten Tal“, so Bader.

Neben den Wanderungen erwartet die Gäste bereits ab dem 30. Juli ein umfangreiches Rahmenprogramm in den 21 Remstal-Kommunen mit Wandertouren, Weinfesten oder kulturellen und gastronomischen Veranstaltungen, besonderen Stadtführungen oder Führungen durch Weinkeller oder Museen sowie Betriebsbesichtigungen in spannenden Unternehmen im Remstal. In Fellbach sind bereits 10 der über 60 Angebote ausgebucht, auch im Remstal ist die Nachfrage groß.

Neben dem Genuss und dem Wandern spielten im Remstal auch das traditionelle Erbe und die regionale Kultur und Folklore eine wichtige Rolle. „Das sieht man schon daran, dass beim Festumzug des Wandertags am Sonntag, 7. August, Folkloregruppen und viele der 21 Kommunen mit Gruppen vertreten sein werden. Auch der Empfang der Wimpelgruppe aus Bad Wildungen, wo 2021 der letzte Deutsche Wandertag stattgefunden hat, ist bei der offiziellen Eröffnung des Wandertags am Donnerstag, 4. August ein wichtiger Bestandteil“, so Bader. Der Wanderwimpel wird von Wandertag zu Wandertag getragen, ähnlich dem Olympischen Feuer. Der Empfang der Wimpelgruppe gehört traditionell zu den Deutschen Wandertagen.

Zum Schluss präsentierten zwei Vertreterinnen der Volkstanzgruppe Hegnach des Schwäbischen Albvereins in der Remstaltracht die extra für den Deutschen Wandertag aufgelegte Weinedition der Fellbacher Weingärtner – drei Remstal-typische Weine für 20 Euro. Mehr Infos zu den Weinen gibt es unter https://fellbacher-weine.de/?s=wandertag.

Für alle Fälle gut vorbereitet

Vor dem Deutschen Wandertag im Remstal: Outdoor-Erste-Hilfe für die Tourguides des Schwäbischen Albvereins

Beim Wandern mit dem Fuß umgeknickt, ein Insektenstich mit allergischer Reaktion, eine blutende Wunde – was tun? Bei dem Erste-Hilfe-Kursformat „Outdoor“ des DRK Rems-Murr lernen die Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen Albvereins, Verletzungen bei Outdoor-Sportarten und anderen Aktivitäten im Freien zu versorgen. Im Vorfeld des 121. Deutschen Wandertags vom 3. bis 7. August im Remstal haben bisher über 80 Albvereins-Guides die speziellen Kurse des DRK-Kreisverband Rems-Murr besucht.

„Alle Wanderführerinnen und Wanderführer beim Deutschen Wandertag sollen auf eventuell eintretende Notfälle gut vorbereitet sein“, betont Wanderreferentin Karin Kunz vom Schwäbischen Albverein. „Das ist mir als Organisatorin des Wanderprogramms sehr wichtig.“ Für die Kurse habe man mit dem DRK Rems-Murr einen zuverlässigen Partner und mit DRK-Referentin Beate Wichtler eine engagierte und kompetente Trainerin gefunden.

Die Teilnehmenden lernten bei den insgesamt fünf Kursen unter anderem die Seitenlage auch in unwegsamem Gelände korrekt anzuwenden, Blutungen zu stillen, einen Fahrradhelm sachgerecht abzunehmen, gestürzte Menschen mit Wirbelsäulenverletzungen zu versorgen oder Insektenbisse und Sonnenstiche zu behandeln. Außerdem erfuhren sie, welches Erste-Hilfe-Material in einen Rucksack gehört und welche Naturmaterialien hilfreich sein können, etwa um ein verstauchtes Fußgelenk zu schienen.

Ein weiterer wichtiger Bereich, so Beate Wichtler, sei das Thema Unterkühlung. „Wenn jemand gestürzt ist und am Boden liegt, kühlt der Körper schnell aus – dies kann Komplikationen hervorrufen und sogar im Sommer zu einem oft unterschätzen Problem bei Notfällen im Gelände werden“. Um eine Unterkühlung abzumildern sei als Schutz gegen Wind und Nässe sowie für die Reflektion der vom Köper abstrahlenden Wärme eine Rettungsdecke nützlich. „Zusätzlich wird zum Boden hin eine Isolationsschicht empfohlen, beispielsweise durch Laub oder die Jacken von Begleitpersonen“, erklärt Wichtler.

Die Albvereins-Guides können bei Wanderung vor schwierige Situationen gestellt werden, denn ein Notfallort kann an einem steilen Hang oder in einem unzugänglichen Waldgebiet liegen. „Es kann dann etwas dauern, bis die Profis vom Rettungsdienst eintreffen“, so Wichtler weiter. „Dann ist oft eine erweiterte Erste Hilfe notwendig. Das hat mit den Sofortmaßnahmen im Straßenverkehr wenig zu tun.“ Darauf wurden die Tourguides nun vorbereitet. Im Notfall können Sie kompetent helfen.

Wanderreferentin Karin Kunz, die als Wanderführerin selbst an einem der Kurse teilnahm, schätzte vor allem „ die einfachen Merksätze“, die gelehrt wurden. „Das hat sich eingeprägt und man kann alles gut anwenden, um in komplexen Situation Lösungen zu finden“, so Kunz. „Das einzige was man falsch machen kann, ist nichts zu tun“, fügt Beate Wichtler hinzu.

Deutscher Wandertag 2022 im Remstal wird inklusiv

Breites Angebot für Menschen mit und ohne Behinderung geplant

Der Deutsche Wandertag 2022 in Fellbach und dem Remstal soll erstmals ein inklusives Wanderevent werden. Geplant sind der Einsatz von Gebärdendolmetschern und Tastmodellen, Touren mit berollbarer Wegführung sowie inklusiv mitgedachte Kulturangebote. Zu vielen Programmpunkten können zudem ehrenamtliche Wanderbegleiterinnen und -begleiter hinzu gebucht werden. Im Programmheft und im digitalen Veranstaltungskalender sind alle inklusiven Angebote mit einem Kreis gekennzeichnet, der in vier farbige Segmente unterteilt ist.

„Wandern bedeutet für uns Gemeinschaft“, erklärt Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Schwäbischen Albvereins, der Ausrichter des Deutschen Wandertags 2022 sein wird. „Und zu einer funktionierenden Gemeinschaft gehören alle Menschen, auch diejenigen mit körperlichen und anderen Einschränkungen.“ Man arbeite deshalb eng mit Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen im Remstal zusammen, etwa mit der Diakonie Stetten und der Paulinenpflege in Winnenden.

Gabriele Zull, Oberbürgermeisterin der „Wandertagshauptstadt“ Fellbach betonte, dass Inklusion nicht nur ein Lippenbekenntnis sein dürfe, sondern alle Lebensbereiche durchdringen müsse. Dazu gehörten auch Tourismus und Freizeit. „Für uns gehört daher auch ein attraktives Angebot für Menschen mit Einschränkungen einfach zum Deutschen Wandertag im Remstal dazu“, so Zull.

Inklusion findet sich nicht nur im Wander- und Kulturprogramm. Der Hauptveranstaltungsort – die Schwabenlandhalle in Fellbach – ist barrierefrei zugänglich. Dort finden die Tourismusbörse, die Mitgliederversammlung und alle weiteren Veranstaltungen des Deutschen Wanderverbands (DWV) statt. Die Eröffnungs- und Abschlussfeiern in Fellbach auf dem Guntram-Palm-Platz werden zudem in Gebärdensprache übersetzt. Auf der Veranstaltungswebseite gibt es besondere Hinweise auch in Leichter Sprache, die Webseite selbst ist barrierearm gestaltet. Alle Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis erhalten die Wandertagsplakette zum ermäßigten Preis von 4 Euro, bei vielen kostenpflichtigen Angeboten können Begleitpersonen von Schwerbehinderten kostenfrei teilnehmen.

www.dwt2021.de/inklusion


Ehrenamtliche Wanderbegleiterinnen und –begleiter gesucht!

Die Organisatoren des Deutschen Wandertags 2022 suchen derzeit Interessierte, die als ehrenamtliche Wanderbegleiterinnen und –begleiter beim Wandertag mitarbeiten möchten. Die Ehrenamtlichen können dann auf Anfrage gebucht werden. Genaue Absprachen und ein vorheriges Kennenlernen sind den Veranstaltern dabei sehr wichtig. Alle Interessierten können zudem an speziellen Schulungen teilnehmen, die im März und Juli in Schorndorf und Fellbach geplant sind. Weiter Informationen, Anmeldung und Kontakt für Rückfragen unter www.dwt2022.de/service-kontakt/inklusion

 

Remstal lockt Wanderer mit vielen Kombiangeboten

Umfangreiches Programm des 121. Deutschen Wandertags im August 2022 nimmt Gestalt an

Fellbach. Es geht um mehr als Wandern beim 121. Deutschen Wandertag 2022 im Remstal. Davon sind Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Schwäbischen Albvereins und des Deutschen Wanderverbands, überzeugt. Gemeinsam mit Vertretern des Deutschen Wanderverbandes, mit Landrat Dr. Richard Sigel und Michael Scharmann, Oberbürgermeister von Weinstadt und Vorsitzender des Remstal Tourismus, und Regine Erb, Vizepräsidentin des schwäbischen Albvereins stellten sie am Dienstag, 13. Juli, die ersten Programm-Highlights des Wanderevents vor, das vom 3. bis 7. August im Remstal stattfinden wird. Dabei setzen die Organisatoren auf vielfältige Kombinationsangebote, die sowohl Familien, sportliche Wanderfreunde und Genusswanderer begeistern sollen.

„Wir haben bereits während der Remstal Gartenschau 2019 gesehen, dass das Remstal ein wunderbares Wandergebiet ist“, erklärte Oberbürgermeisterin Zull. Derzeit treffen sich die Organisationen – der Deutsche Wanderverband, der Schwäbische Albverein und die Vertreter der Stadt Fellbach – in Fellbach um das Wanderevent im kommenden Jahr weiter vorzubereiten. Gut 170 Wanderangebote der Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen Albvereins stehen auf dem Programm. Der Veranstaltungszeitraum beginnt bereits am 30. Juli und erreicht in der eigentlichen „Wandertagszeit“ (3. Bis 7. August) den Höhepunkt. „Ideengeber für die Wanderstrecken sind die 19 Ortsgruppen und 3 Familiengruppen des Schwäbischen Albvereins im Remstal“, berichtete Regine Erb, Vizepräsidentin des Schwäbischen Albvereins und selbst Wanderführerin während des Events. „Sie kennen das Remstal wie ihre Hosentasche und wissen genau, wo die schönsten Fleckchen sind, wo es etwas Besonderes zu entdecken gibt oder wo kulinarische Höhepunkte locken.“ Unterstützt würden sie vor allem von den Ortsgruppen aus dem Schwäbisch-Fränkischen Wald und dem Raum Stuttgart.

Die bereits gemeldeten Programmpunkte reichen von abendlichen Weinspaziergängen, über Wanderungen zu sagenumwobenen Plätzen bis zu „Bike und Hike“, „Walk and Swim“ oder auch Kindertouren. Viele Angebote – wie Weinproben, die „Nacht der Backhäuser“, „Kunst und Wein“ – verbinden auch Genuss und Kultur mit Bewegung. „Wir setzen dabei auf unsere Erfahrungen aus der Remstal Gartenschau und entwickeln diese weiter. Kultur und Genuss sowie die Kombination von verschiedenen Sportarten – das Wanderangebot ist sehr vielfältig“, so Gabriele Zull. „Ziel ist es, ein attraktives Programm für alle Alters- und Interessensgruppen auf die Beine zu stellen und sportlichen Wanderern genauso Abwechslung zu bieten, wie Familien, Genusswanderern oder auch gehandicapten Personen.“ So wird es detaillierte Ausweisungen bei Wanderwegen geben, ob sie Rollator/Rollstuhl-konform sind, ein attraktives Familienprogramm oder Touren für sportbegeisterte jüngere Menschen.

Nach dieser Maxime sind ganz unterschiedliche Touren mit verschiedenen Ausrichtungen entstanden. So werden auch begleitete Genusstouren offeriert oder auch die Möglichkeit gegeben, den RemstalWeg, einen 215 Kilometer langen Fernwanderweg durch das Tal, in 11 Etappen zu erwandern. „Wandern ist kein Sport mehr, der nur eine bestimmte Altersgruppe anspricht, sondern vor allem ein Breitenangebot – dies wird der Wandertag 2022 abbilden“, betont Albvereins- und Wanderverbandspräsident Rauchfuß.

Dieses breitgefächerte Angebot ist in einem umfangreichen Programmheft festgehalten, das in einer ersten Auflage bereits vorliegt, „auch wenn immer noch weitere Veranstaltungen dazu kommen“, so Regine Erb. „Natürlich sind für ein solches Mammut-Programm umfangreiche Vorarbeiten notwendig.“ Über 200 Wanderführer stehen bereits in den Startlöchern, um die erhofften 30.000 Besucher durch das Remstal zu begleiten. „Für alle Wanderführerinnen und Wanderführer werden im Vorfeld des Deutschen Wandertags Schulungen angeboten, damit es den Teilnehmenden an nichts fehlt“, berichtet Erb. Parallel dazu werden die Wanderwege genau unter die Lupe genommen, die Beschilderungen ergänzt oder ausgebessert. Rauchfuß hob in diesem Zusammenhang das große ehrenamtliche Engagement der Wegewarte und der Wanderführer des Schwäbischen Albvereins hervor. „Ihnen möchte ich heute schon einen herzlichen Dank aussprechen.“

„Bereits während der Remstal Gartenschau war Wandern im Trend. Beim Wandertag werden mit dem Schwäbischen Wald und dem Schurwald noch weitere Gebiete einbezogen – eine ungeheure Vielfalt“, bilanzierte auch Landrat Dr. Richard Sigel. Die Wandertagsplakette – eine Art Eintritts- und Bonuskarte für die zahlreichen Veranstaltungen – werde um ein ÖPNV-Ticket erweitert. „Für die Gäste bietet sich so ein umfassendes Wohlfühl-Angebot“, ist der Landrat überzeugt. Mit dem Erwerb der Wandertagsplakette (8,50 Euro) können die Teilnehmer nicht nur den ÖPNV im gesamten VVS Gebiet und in Teilen des Ostalbkreises in ihre Planungen kostenfrei einbeziehen, sondern auch alle geführten Wanderungen des Schwäbischen Albvereins und des Schwäbischen Waldes buchen sowie zahlreiche weitere Vergünstigungen nutzen. Zum ersten Mal wird es auch eine ermäßigte Kinderplakette (4 Euro) geben mit allen Vorteilen der Erwachsenen. Die Plakette kann ab sofort unter www.dwt2022.de online bestellt werden und ist in allen Rathäusern der beteiligten Kommunen sowie im Remstal Tourismus erhältlich.

Der Remstal Tourismus wird beim Event als regionaler i-Punkt fungieren. „Als regionaler Ansprechpartner können wir das Potenzial in den 21 beteiligten Kommunen vervollständigen und gerade bei übergreifenden Events Auskunft geben“, so Michael Scharmann. Viele Hotels und Gastronomen hatten sich bereits während der Gartenschau auf die wandernden Gäste eingestellt und „werden dies 2022 gerne weiter ausbauen“, stellte der Vorsitzende des Remstal Tourismus fest. Gerade nach den vergangenen Einschränkungen in der Corona-Pandemie freue sich die Branche darauf, „wieder ihre Gastfreundlichkeit zeigen zu dürfen.“

Ein gutes Jahr vor dem Startschuss für den 121. Wandertag sehen sich die Akteure gut vorbereitet – „es läuft alles Hand in Hand und wir arbeiten sehr eng zusammen“, betonten Dr. Rauchfuß und Zull. Fellbach übernimmt als Wandertagshauptstadt auch die Gastgeberfunktion für den Festumzug, ist Standort für die Tourismusbörse und die Mitgliederversammlung. „Die Schirmherrschaft für den Wandertag, der das Remstal als unendliches Wandertal präsentieren wird, übernimmt Ministerpräsident Winfried Kretschmann“, freute sich Hans-Ulrich Rauchfuß.

Seit mehr als 120 Jahren lädt der Deutsche Wanderverband (DWV) gemeinsam mit einem Mitgliedsverein und regionalen Partnern zur Erkundung einer Wanderregion in Deutschland ein. Jedes Jahr folgen mehr als 30.000 Wanderer dieser Einladung, der Deutsche Wandertag ist somit das größte Wanderevent weltweit. Beim 121. Deutschen Wandertag 2022 vom 3. bis 7. August 2022 übernehmen der Schwäbische Albverein und insgesamt 21 Kommunen im Remstal und im angrenzenden Schurwald die Rolle der Gastgeber. „Wandertagshauptstadt“ und somit Wandertagsmittelpunkt ist die Stadt Fellbach am Fuße des 470 Meter hohen Kappelbergs.

Weitere Information unter www.dwt2022.de.